Sanierung/Teilverwaltung Nordbad

Sanierung Nordbad Dresden

Beschreibung Die Sanierung

Der Wiederaufbau eines alten Bades
Ein Pilotprojekt der Europäischen Union

Das Pilotprojekt „Äußere Neustadt – Nordbad“ hat die STESAD als Eigentümer und Bauherr vorbereitet und umgesetzt. Im September 1993 wurde der Antrag an die Kommission der Europäischen Gemeinschaft gestellt, die Äußere Neustadt in das Programm aufzunehmen. Zur Rekonstruktion des Nordbades wurden 3,5 Mio. € bewilligt. Die geplanten Gesamtbaukosten betrugen ca. 7,634 Mio. €.

Die Dresdner Äußere Neustadt, eines der größten geschlossenen Gründerzeitviertel Europas, lebt von der Identifikation seiner Bewohner mit diesem Stadtteil. Das Nordbad, mitten in der Äußeren Neustadt gelegen, übte seit 1896 eine wichtige sozial-hygienische Funktion aus. Diese Funktion hat sich über die Jahre im Bewusstsein des Viertels eingeprägt.

Das Pilotprojekt trägt wesentlich zur Revitalisierung des Stadtviertels bei. Mit der Durchführung der Baumaßnahme sind nicht nur städtebauliche und soziale Zielstellungen erreicht worden – von der Sanierung des Nordbades gehen auch positive Impulse auf die Investitionstätigkeit und Wirtschaftsentwicklung der Äußeren Neustadt aus.

Die Gebäude des Wohnviertels Äußere Neustadt waren 1993 zu einem großen Teil noch mit Ofenheizung ausgestattet und befanden sich in einem außerordentlich maroden Bauzustand. Durch den Einsatz modernster Technik und die Nutzung der Solarenergie konnte mitten in der Äußeren Neustadt ein Zeichen gesetzt werden, das den Bewohnern die zunehmende Verbesserung des Wohnumfeldes deutlich macht. Darüber hinaus wurde durch Energiesparmaßnahmen und die Senkung der künftigen Betriebskosten ein Weg aufgezeigt, wie kleine Schwimm- und Reinigungsbäder aus der Gründerzeit auch unter heutigen Gesichtspunkten wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden können.

Zahlen und Fakten Geschichte Nordbad

  • 1894
    Errichtung unter dem Namen Germania-Bad Schwimmbecken, Wannenbäder, Russische Dampfbäder (Inhaber: Georg Hofmann)
  • 1898
    Hermann Otto Fischer erwirbt das Bad mit Grundstück zum Preis von 300.000 Mark.
  • 1922
    Die Stadtverwaltung Dresden erwirbt das Germania-Bad zur Umwandlung in ein Volksbad. Der Preis hier: 615.000 Mark.
    Für Erweiterungen, Verbesserungen und Instandsetzung investiert die Stadtverwaltung insgesamt 1.185.000 Mark.
  • 1924
    gezählte Gäste für Wannenbäder 41.394, für Schwimmbad 39.237, für Wannenkurbäder 6.824
  • 1928
    Errichtung eines neuen Brunnens. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf 6.000 Mark.
  • 1945
    Am 13.September werden wegen einem Mangel an Brennstoff wieder eingeschränkte Öffnungszeiten bekanntgegeben.
  • 1947
    elektrische Behandlungen in der Kurabteilung,
    Reinigungsbäder können wegen Kohlemangels nicht erfolgen
  • 1949
    Umbenennung von Germania-Bad in Nordbad
  • 1952
    25.000 Besucher werden monatlich im Nordbad gezählt.
    Die alte Dampfmaschine wird als Eigenstromanlage wieder hergestellt.
    Die Schwimmhalle wird intensiv genutzt, vor allem durch Schulklassen, für Schwimmwettkämpfe, Wasserballturniere und Versehrtenmeisterschaften.
  • 1970
    Einstellung der Erhaltungsmaßnahmen; geplant war der Abriß und Neubau an einer anderen Stelle.
  • 1974
    Am 9. Mai wird die Schwimmhalle gesperrt.
  • 1975
    Am 8. Februar wird die Kurabteilung gesperrt.
  • 1982
    Schließung der Wannenbäder und Verfall der Bausubstanz
  • 1990
    Forderungen zum Wiederaufbau des Nordbades durch Bevölkerung
  • 1993
    Übertragung des Nordbades an die STESAD; Beginn der Sanierung des Nordbades
  • 1997
    Fertigstellung der Sanierungsarbeiten und feierliche Eröffnung des Nordbades
  • 2014
    Übertragung des Nordbades an die Dresdner Bäder GmbH

Fotos: STESAD GmbH

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