Grundsteinlegung für zweites Bioinnovationszentrum

27.03.2024
Aktuelles

In: DNN vom 21.03.2024:

Vor der Baugrube an der Fiedlerstraße in Dresden-Johannstadt steht noch auf einem goldenen Schild „Landeshauptstadt Dresden Schulverwaltungsamt“. Doch das ist längst umgezogen in die Annenhöfe und heißt inzwischen Amt für Schulen. Hier, in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums, wird seit November 2023 am zweiten Dresdner Bioinnovationszentrum (BioZ 2) gebaut. Am Mittwoch war Grundsteinlegung. Die STESAD ist Projektsteuerer für den Neubau (Anm. Redaktion).

Das BioZ 2 wird dringend gebraucht. Viele junge Biotech-Firmen benötigen Labore, Büros, Reinräume und Werkstätten. Die wird der 18 Millionen Euro teure Neubau, der Ende 2025 fertig sein soll, bieten. Das BioZ 1 ganz in der Nähe am Tatzberg, das 2004 eröffnet wurde, ist seit Jahren komplett ausgebucht.

Dass das BioZ 2 mit reichlich 4100 Quadratmetern der kleinste der dann fünf Standorte der Technologiezentrum Dresden GmbH (TZD) wird, ist dem knappen Angebot an Flächen in der Nähe der Uniklinik geschuldet. Geht es nach TZD-Geschäftsführer Torsten Fahrig, könnte es viel mehr sein. „Wir haben alles genutzt, was wir bekommen konnten“, sagte Fahrig den DNN. Die Vorgespräche für die Vermietung seien in vollem Gange, das Interesse übersteige bereits die Kapazität.

Inkubator für Innovationen in Medizin, Kosmetik und Lebensmittelindustrie

Das TZD will das neue Biozentrum, dessen Bau laut Fahrig exakt im Zeitplan liegt, zu einem Inkubator für Life Science machen, also Lebenswisssenschaften. Es geht um Innovationen unter anderem für die Medizin, Kosmetik oder Lebensmittelindustrie. Gesellschafter des TZD sind die Technische Universität Dresden (TU), die Stadt und die Ostsächsische Sparkasse. Ihre Vertreter versenkten mit dem Grundstein eine kupferne Zeitkapsel, in der nun neben Bauplänen und einem kompletten Satz Euro-Münzen auch die Mittwoch-Ausgabe der Dresdner Neuesten Nachrichten liegt.

Wichtiges Ziel mit Blick auf Fachkräfte: Weltoffenheit

TU-Kanzler Jan Gerken hofft auf optimale Arbeits- und Forschungsbedingungen für TU-Ausgründungen. Immerhin, betonte er, komme fast jedes sechste Patent an deutschen Hochschulen aus Sachsen. Oliver Uecke, Vorstandschef des Branchenverbandes Biosaxony e.V., hob das große Wachsstumspotenzial der Branche hervor. Er ist auch Geschäftsführer der Lipotype GmbH, die mit 30 Mitarbeitern im BioZ 1 sitzt und ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 60 Prozent steigern konnte.

Die neue Tochtergesellschaft Lipodoo soll im BioZ 2 gleich eine ganze Etage mit 700 Quadratmetern bekommen. Uecke hob hervor, dass die Branche ein weltweites Geschäft sei. Nur 40 Prozent des Umsatzes macht Lipotype in Deutschland. Und auch die Mitarbeiter in Dresden seien international – zum Beispiel aus Kanada, Südkorea, Finnland. Deshalb fordert er Weltoffenheit.

Das löste bei Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka heftiges Kopfnicken aus. In Dresden wachse die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse jährlich um mehr als 4000. „Und zwei Drittel der neuen Fachkräfte“, so Pratzka, „haben einen ausländischen Pass.“

Der Neubau wird vom Freistaat Sachsen mit 6,7 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.

Den Rohbau mit einem Auftragsvolumen von rund vier Millionen Euro realisiert die Heidenauer Niederlassung der Karl Köhler Bauunternehmung GmbH. Die war und ist in Dresden unter anderem auch am Bau von Kitas und Schulen beteiligt – zum Beispiel beim Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Wirtschaft „Franz Ludwig Gehe“ an der Freiberger Straße, das wie das BioZ 2 im kommenden Jahr fertig werden soll, und am Schulcampus an der Stauffenbergallee.


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