Sanierungsgebiet Hechtviertel
Größe: | gesamtes Fördergebiet 26,9 ha |
Lage: | Gemarkung Neustadt, Dresden |
Beginn: | 06.05.1993 förmliche Festlegung |
Ende: | voraussichtlich 2017 |
Einwohner: |
2002: 3.025 Einwohner 2008: 3.837 Einwohner 2012: 4.533 Einwohner 2013: 4.705 Einwohner Quelle: Landeshauptstadt Dresden, Kommunale Statistikstelle |
Leistungszeit: | seit 1993 |
Leistungen der STESAD GmbH
- Übergeordnete Verfahrenssteuerung in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden
- Beratung und Vertragsgestaltung zu Fördermaßnahmen
- Abrechnung von Einzelmaßnahmen
- Planung von Maßnahmen und Finanzierung
- Fortsetzungsanträge, Wirtschaftlichkeitsberechnungen
- Treuhandschaft über Finanzen und Grundstücke
- Sanierung von Gemeinbedarfseinrichtungen
- Projektsteuerung von Straßenbaumaßnahmen
- Öffentlichkeitsarbeit
- Fortschreibung des Erneuerungskonzeptes
Geschichte
- das Hechtviertel korrespondiert entstehungsgeschichtlich und strukturell mit der Äußeren Neustadt
- im Jahre 1685 bauten Ackerbürger ihre Scheunen auf dem Gebiet des heutigen Bischofsplatz auf und es entstand die "Gemeinde auf den Scheunenhöfen"
- im Jahre 1820 entstand nördlich des Bischofsplatzes die Ansiedlung "Neuer Anbau auf dem Sande"
- der städtische Polizeidirektor und Amtshauptmann Hans Ludwig von Oppell (1800-1876) kaufte im Jahre 1836 ein beträchtliches Areal zwischen Bischofsweg und heutiger Stauffenbergallee, das er 1841 auf insgesamt 23 ha erweiterte
- dies war der Grundstein zur "Oppellvorstadt", wie der Volksmund das Viertel nannte
- 1885 wurde die Errichtung von hohen Mietshäusern genehmigt, damit entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts eine planmäßige Stadterweiterung in Form eines Arbeiterwohnviertels mit einem weitgehend einheitlichen historischen Stadtbild
- der Revierförster und Weinbergbesitzer August Hecht ließ etwa 1890 erste Mietshäuser errichten; auf ihn lässt sich die Benennung des Hechtviertels und der Hechtstraße zurückführen, die zur Gaststätte "Am Hecht" führte
- im Zweiten Weltkrieg erlitt das Hechtviertel starke Schäden, wobei der nördliche Teil des Hechtviertels teilweise zerstört wurde und noch heute indifferente Strukturbilder aufweist
- im Gegensatz dazu weist der südliche, flächenmäßig größere Teil des Hechtviertels noch heute eine zusammenhängende Gründerzeitbebauung auf
- stadträumlich zeigt sich deutlich der Strukturbruch zwischen den zerstörten und nicht zerstörten Teilen des Sanierungsgebietes
- in der DDR wurde kleinteilig versucht, den Verfall der alten Häuser aufzuhalten und die Bewohner selbst fürUmgestaltungsmaßnahmen zu gewinnen
Sanierungsgebiet Hechtviertel
- Bestandsaufnahmen und Analysen zeigten, dass bei den Wohn- und Arbeitsverhältnissen im Innenstadtquartier Hechtviertel städtebauliche Missstände vorliegen
- aus diesem Grund wurde im Jahr 1993 das Hechtviertel zum Sanierungsgebiet erklärt
- Ziel der Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen ist die Entwicklung des Hechtviertels zu einem attraktiven Innenstadt-Wohnquartier
- der Schwerpunkt der Städtebauförderung lag zunächst bei der Sicherung, Instandsetzung und Modernisierung der baulichen Substanz

- Mehr als die Hälfte der vorhandenen Gebäude sind bereits instandgesetzt und modernisiert.
- Im Jahr 2000 hat die Landeshauptstadt Dresden damit begonnen, Straßen, Wege und Plätze zu erneuern, den fließenden und ruhenden Verkehr zu ordnen und damit die Aufenthalts- und Nutzungsqualität im öffentlichen Raum des Sanierungsgebietes Hechtviertel zu verbessern.
- Hervorzuheben ist der Neubau des Bolzplatzes an der Johann-Meyer-Straße, des Park- und Spielplatzes Schanzenstraße und die Sanierung der Gemeinbedarfseinrichtung Hechtstraße 32 (ehemals Club Unterer Hecht).
- Schlüsselprojekte der Stadterneuerung im Hechtviertel ab 2010 waren für die Stadt Dresden der Ausbau der St.-Pauli-Kirchruine als Gemeinbedarfseinrichtung sowie die Gestaltung des öffentlichen Raums in der Kiefernstraße.
- Bis zur geplanten Schließung des Sanierungsgebietes 2018 soll die Sanierung der Gemeinbedarfseinrichtung AZ Conni in der Rudolf-Leonhard-Straße 39 vollendet sein.
- Geplant ist ebenfalls die Umsetzung der Planung zur Gestaltung des Vorplatzes des S-Bahnhofes und die Realisierung der baulichen Maßnahme 3. Bauabschnitt Hechtstraße (zwischen Erlenstraße und Bischofsplatz).